Jährlich gelangen in Deutschland circa 977 Tonnen Mikroplastik und 46.900 Tonnen Polymere ins Wasser. Die Kläranlagen filtern im Schnitt 90- 97 % heraus, von dort aus gelangen die verbleibenden Partikel direkt in die Flüsse (Trinkwasser), der Rest in den Klärschlamm als Dünger auf den Feldern. Auf diesem Weg findet eine andauernde Anreicherung und der Weg in die Nahrungskette statt.
Mikroplastik wird unter anderem Duschgels, Deos, Zahnpasta, Shampoos, Seifen, Cremes, Peelings und Lotions zugesetzt. Der Zweck ist hier zum Beispiel Kämmbarkeit zu erreichen, indem sich der Plastikfilm um die Haare legt, in Cremes sorgt es für ein geschmeidiges Gefühl und Duschgels erhalten eine milchige Textur. Teilweise wird es aber auch lediglich als billiger Füllstoff eingesetzt.
In der dekorativen Kosmetik, sprich Make-Up, Lidschatten etc. findet es vor allem als Trübungsmittel seinen Weg in den Kreislauf des Lebens.
Besonders Vögel, Fische und Amphibien leiden unter der dauerhaften Anreicherung mit den biologisch nur schwer abbaubaren Stoffen, aber natürlich werden die Rückstände auch in den meisten anderen Lebewesen nachgewiesen, so hat man auch bereits in menschlichen Stuhl- und Gewebeproben Mikroplastik gefunden.
Neben dem Offensichtlichen, wie dem Vermeiden von Plastik in Form von Tüten und Verpackung oder dem Tragen rein natürlicher Kleidung aus zum Beispiel 100% Baumwolle, kann man im Badezimmer eine Menge primäres Mikroplastik sparen, indem man ausschließlich Naturkosmetik verwendet, die auf Kunststoffe aus Mineralöl verzichtet.
Auch wenn die Auswirkungen des Mikroplastiks auf den menschlichen Organismus noch nicht ausführlich und abschließend untersucht wurde, so ist bereits klar, dass gerade die kleineren Lebewesen unter ihm leiden. Nicht nur, dass Plastik von den Tieren mit Nahrung verwechselt werden kann, es lagert sich im Körper an und ruft zum Beispiel bei Muschelarten Entzündungen hervor.
